Unsere Geschichte +Archiv

Nachfolgend finden Sie einige Exemplare der „Grünen Zeitung“ des OV Düren und danach unsere „Geschichte“.

Ausgabe 22: April 2022

Ausgabe 21: Sommer 2020

Ausgabe 20: Ausgabe_09_2018

Ausgabe 19: Zeitung_2017-09 (vor Bundestagswahl)

Ausgabe 18: Zeitung_2017-05 (vor Landtagswahl)

Ausgabe 17b: Ausgabe_07_2016_Web

Ausgabe 17: Zeitung August 2015

Ausgabe 16: Zeitung_2014-02 (2014)

Hinweis: Bei der Nummerierung taucht die Ausgabe 17 irrtümlich in zwei Jahren auf. Wir haben den Fehler hier berichtigt, indem wir die Ausgabe in 2016 als 17b bezeichnet haben.

Geschichte der Grünen in Stadt und Kreis Düren

Georg Schmitz vom Ortsverband Düren hat über die Geschichte der Grünen recherchiert, alte Zeitungstexte im Stadtarchiv gesichtet und mit eigenen Unterlagen abgeglichen. Anlässlich 40 Jahre Grüne in Düren stellen wir hier Anfang 2020 eine Zusammenfassung und auszugsweise Bilder und Dokumente ein.

Am 8.8.1979 gründete sich in Aldenhoven ein Kreisverband Düren der Grünen. Dies belegt das Gründungsprotokoll, unterschrieben von Helmut Friedrich, dem Leiter der Gründungsversammlung. (Dies deckt sich auch mit einem Pressetext vom 17.06.1980, der über die Gründung von neuen Ortsgruppen des KV Düren berichtet).

Gründung Landesverband NRW – und Bundesverband

Seit 1977 kam es im ganzen Bundesgebiet zur Gründung „Grüner“ und „Bunter“ Listen. Daraus resultierend gründete sich am 16.12.79 der Landesverband NRW der Grünen. Am 12./13. Januar 1980 trat in Karlsruhe ein Kongress zusammen und gründete die Bundespartei DIE GRÜNEN.

Erste Schritte des KV
Belegt wird mit Zeitungstexten aus dem April 1980, dass sich die Grünen erstmals in Düren öffentlich in einer Versammlung darstellten und Grünen – Kreissprecher Axel Braun mit August Haußleiter einen der damaligen drei Grünen-Bundesvorsitzenden in Düren begrüßen konnte.

Kandidat der Grünen für die Landtagswahl am 11.Mai 80 war Karl – Josef Prell. Ein Thema war die Ablehnung der Autobahn A56, einer geplante Nord-Süd-Linie im Kreis Düren Richtung Euskirchen, die östlich an Düren vorbei geplant wurde. Im Mai 80 gab es eine weitere Kreis – Mitgliederversammlung in Düren. Joseph Beuys besuchte Düren als Spitzenkandidat auf der NRW Liste für den Bundestag im August 1980.

Gründung OV Düren und Grüne Büros

Am 13.06.1980 erfolgte die Gründung des OV Düren im Kolpinghaus.
Die Versammlung wählte Helmut Ehlers zum Vorsitzenden.

Im Sommer 2020 können die Dürener Grünen also bereits das 40jährige Bestehen feiern.

Der derzeit „dienstälteste“ Aktive ist Bruno Voß. Bruno kam von der Lahn und wurde 1985 in Düren aktiv!
Die erste Adresse der Grünen war in der Hohenzollernstraße 8 (Nähe Ecke Bonner Str.). Dazu haben wir aber keine belastbaren Informationen gefunden, sondern nur die Absenderangabe auf mehreren Dokumenten. Wir vermuten, dass es eine Privatadresse war. Das erste nachweisliche Büro gab es ab Sommer 1986 in die Tivolistraße. Im Sommer 1996 zogen wir in die Gutenbergstraße. Später fand man den OV und KV im „Roten Haus“ in der Nideggener Straße. Ende 2012 zog das gemeinsame Büro an den Friedrich-Ebert-Platz und 2023 in Hauptquartier an der Philippstraße.  

Zurück zu den Anfängen:

Eines der herausragenden lokalen Themen in Düren war die Besetzung der Pleußmühle durch etwa 50 Personen am 10.11.1980.  Dadurch sollte der Abriss verhindert werden – was letztlich ja auch gelang. Es ist belegt, dass die Grünen damals die Besetzer unterstützten, da ein Teil der Besetzer zu den Grünen gehörte. (Quellen: Zuschussantrag des KV bei den Landesgrünen durch Axel Braun und Leserbrief von Günter Schötter am 9.12.80).

Der Widerstand gegen ein Zwischen – oder Endlager für abgebrannte Brennelemente aus Hochtemperaturreaktoren war ein weiterer Arbeitsschwerpunkt. Im Februar 1981 wurde erstmals der Kreisvorstand neu gewählt. Aktionstage aus 1981 sind dokumentiert. In unseren Ordnern ist u.a. das Bundesprogramm der Grünen aus 1983 enthalten. Im Sommer 1983 wird der KV Düren kurzzeitig geteilt in einen KV Jülich mit den Ortsverbänden Jülich und Aldenhoven, sowie in einen KV Düren mit den südlichen Ortsverbänden. Ursache dafür waren die weiten Entfernungen, die die praktische Arbeit erschwerten. Gefunden wurden als Beleg eine Mitgliederliste des KV Jülich vom 15.6.83 und ein Artikel dazu. Die Friedens- und Antiatompolitik standen im Vordergrund der Arbeit.
Die Trennung wurde aber scheinbar sehr schnell wieder rückgängig gemacht, denn schon bald sieht man in Unterlagen wieder einen KV Düren, der den ganzen Kreis abdeckt.

Erste Ratsfraktion 1984: Aus 1984 stammen die „Aussagen und Positionen der Grünen zur Kommunalpolitik“. Im September erschien die Zeitung mit einem außergewöhnlichen Namen: „Grüner Spinner“. Nach der Kommunalwahl am 30. September 1984 gab es erstmals eine Grüne Stadtratsfraktion und diese kam direkt zusammen mit der SPD in „Regierungsverantwortung“. Es wurde ein „roter“ Bürgermeister. Die Koalition hielt aber nur wenige Wochen und wurde schon Anfang Dezember wieder beendet. Die Grünen warfen der SPD Vertragsbruch vor. Auch in Jülich sowie im Kreistag gab es je drei Sitze für Grüne. Die Grünen lehnen den Neubau von Umgehungsstraßen ab, so ein Bericht vom 27.8.84. Aufreger in Düren war im Oktober 84, dass die Grünen -Ratsfrau Iris Molitor – Müller ihren kleinen Sohn Jonathan mit in den Sitzungssaal brachte.

In den Jahren 84 – 88 gab es versch. personelle Wechsel in der Partei und der Fraktion. Aus dem „Grünen Spinner“ wurde Anfang 1986 das „Grüne Stadtblatt“ (Nr. 1 und 2 sind vorhanden.).
1986 und 87 war die Verkehrspolitik zentraler Gegenstand der Beratungen. Eine Busspur in der City wurde 9 Monate getestet. Während die CDU eine Beendigung des Probebetriebs forderte, machten SPD und Grüne auf steigende Fahrgastzahlen aufmerksam und sprachen sich für die Busspur aus. Diese Busspur vor dem Rathaus gibt es noch heute und sie gilt als großer Erfolg! Eine K29 südl. Niederau wurde bekämpft. Diese Straße wurde erst gut 30 Jahre später endgültig durch uns verhindert.
Bild: Umgehungsstraßenpläne für Düren.

1986 auch eines unserer Schwerpunktthemen: „Lendersdorf will keinen Atomschrott“.

Im Oktober 1986 wurde Dierk Simons Kreis – Fraktionschef (Zeitungsbericht vom 24.10.86).
Bruno Voß wurde 1985 Mitglied in der Fraktion als sachkundiger Bürger und am 24.7.1986 Mitglied bei den Grünen.
(Siehe auch Beitrag zur Verleihung der Bürgermedaille im Dezember 2019)

Hans Wabbel wurde Baudezernent – oder:
Die wilden Jahre
Auch wenn die Koalition schon Ende 84 zerbrach, so gab es weiter eine gewisse Zusammenarbeit zwischen SPD und Grünen. 1987 wurden von rot/grün nämlich Dr. Hans Böckels als Kämmerer und 1.Beigeordneter, sowie Hans Wabbel als technischer Beigeordneter gewählt. Hans Wabbel kam aus Düsseldorf „auf grünem Ticket“ in sein Amt. Im gleichen Jahr verlies SPD – Ratsmitglied Müther die Fraktion, so dass es keine Rot- grüne Mehrheit mehr gab. SPD / Grüne und CDU / FDP waren gleichauf. Und dann kamen die nächsten Turbulenzen bei den Grünen. In einem Richtungsstreit gab es zunächst den Rücktritt der damaligen Fraktionsvorsitzenden Brunhilde Sieburg. Der Streit ging u.a. um die Kompetenzen der Dezernenten und fand seinen Höhepunkt im Mai 1988. Der Ortsverband der Grünen forderte damals das Ehepaar Obholzer und Brunhilde Sieburg zum Rücktritt auf, da diese mit Ihrem Abstimmungsverhalten die Kompetenzen des eigenen (bzw. von Grünen initiierten) Baudezernenten beschnitten hatten. Bedingt durch die „heftige Fluktuation“ zog die Liste der Kommunalwahl bis zum letzten Platz! Auch auf Kreisebene gab es „Unruhen“ bei den Grünen, weshalb ältere Grüne von den „wilden Jahren“ sprechen.

Eine BI gegen die K 29 n wurde von den Grünen in den Jahren 86/87 mit gegründet und unterstützt. Ohne uns wäre die Südtangente in Düren gebaut worden. Die haben wir erfolgreich verhindert. Sonst gäbe es kein Öko – Wohngebiet Prümscher Hang, sondern eine unschöne breite Straße. Ohne uns gäbe es auch kein Naturschutzgebiet Berzbuirer Knipp. Da hatten wir eine Riesendemo mit Unmengen von Leuten in 88/ 89.

1989: Carmen Heller – Jansen und Bernd Föllmer, Dieter Esper und Marion Lörken kandidierten zur Kommunalwahl. (Liste in Artikel vom 14.4. zu finden). In Folge der internen Unruhen verfehlten die Grünen in Düren mit 4,4% den Einzug in den Rat und waren bis 1994 eine Ratsperiode lang nicht im Rat vertreten!

Im Dezember 1989 wählte der Rat (also ohne Grüne Beteiligung!) mit Stimmen von SPD und FDP Eckhard Creutz zum neuen Stadtdirektor und Wolfgang Herbst zum 1. Beigeordneten. Beide Spitzenbeamte gehörten der SPD an. Verschiedene Zeitungsartikel berichteten derweil über das nicht immer unumstrittene Wirken des Baudezernenten Hans Wabbel.

Carmen Heller Macherey (sie hieß früher Heller – Jansen) berichtete uns:
„Ich bin im April 1987 zu den Grünen gekommen. Wichtig war, dass die Grünen die Spitzen der Bewegung gegen die Volkszählung waren, und dass nur durch die Informationen der Grünen und die damit verbundene Bürgerinitiative, verhindert wurde, dass in Lendersdorf in der Hütte Atomschrott eingeschmolzen wurde. Konkret dadurch bin ich 87 zu den Grünen gekommen. Wir waren dann auch 87 die Einzigen, die nicht nach dem Motto „Das Boot ist voll“ gegen Flüchtlinge gehetzt haben. Helga und Ludger Dowe hatten den AK Asyl gegründet und wir haben sie seit Sept.87 aktiv unterstützt. Und als wir ab 89 zeitweise nicht im Rat waren, haben wir Friedens – Demos mit organisiert, gegen das Lager protestiert, Flüchtlinge vor der Abschiebung gerettet, und ich hatte es auf Umwegen geschafft, im Ausländerbeirat zu sitzen, obwohl wir nicht im Rat waren.“

1994: Die Grünen zogen wieder in den Rat ein, – hatten aber eine übermächtige SPD mit einer absoluten Mehrheit zu verkraften. Bernd Föllmer wurde Fraktionsvorsitzender, Marion Lörken (Listenplatz 1), Bruno Voß (Listenplatz 3) und Carmen Heller-Macherey (Listenplatz 4) waren die weiteren Ratsmitglieder. Eine Besonderheit damals: Ein Mann kandidierte mit Zustimmung der Frauen in der grünen Wahlversammlung auf dem 3. Listenplatz!

Bernd Föllmer kritisiert von Beginn an die Stadtspitze und die Machtpolitik. Im Kreistag gibt es ab da Rot-Grün.

1995: Der Verfasser dieser Chronik (Georg Schmitz) wurde bei den Grünen aktiv und tauchte erstmals in einem Pressebericht auf. In den Berichten geht es oft um die Müll – und die Verkehrspolitik, z.B. um die Führung des Radverkehrs in der Oberstraße stadtauswärts. 1996 ging es in den Berichten u.a. um die Situation an den Bushaltestellen. Die Grünen (KV und OV) sind 1996 von der Tivolistraße in die Gutenbergstraße umgezogen.

1997: Bruno Voß wurde zum Vorsitzenden im Jugendhilfeausschuss gewählt! 1997 lief auch die Diskussion um den Verlauf einer B264N. Soll entweder auf der alten Kreisbahntrasse durch Birkesdorf oder stadtnah (Eisenbahnstraße, Fritz-Erler-Straße, entlang der Westkampfbahn…) geplant werden?
Eine Stellungnahme der Grünen ist in dem Artikel nicht zu finden, aber weitere Recherchen ergaben, dass man sich (wenn die Straße schon nicht zu verhindern ist) für die stadtnahe Variante ausgesprochen hatte. Im April erschien der Leserbrief „Wer Straßen sät, wird Autos ernten“ von Georg Schmitz, der sich grundsätzlich kritisch zu allen Umgehungsstraßen – Planungen äußerte. 

Stadtbahn: 1997 setzen sich die Dürener Grünen sehr aktiv für die Stadtbahn ein. Warum, so die Frage, soll die Rurtalbahn weiter „außen rum“ um das Zentrum fahren, statt mitten durch. Ein Gutachten zeigte auf, dass es machbar wäre, die Eisenbahnlinie mit modernen Fahrzeugen wie eine Straßenbahn durch die Stadt fahren zu lassen. Weitere Strecken, i.d.R. Reaktivierungen alter Strecken, wurden im Stadtbahnkonzept gefordert. Erstmals wurden zusätzliche Haltepunkte an der Bahnstrecke Köln – Aachen in Gürzenich und Derichsweiler diskutiert, – so wie jetzt 25 Jahre später immer noch.

Viele weitere Dokumente betreffen die Flüchtlings – und Sozialpolitik und die Diskussion um eine geplante forensische Außenwohngruppe des LVR.
Die rot-grünen Jahre im Kreistag waren nicht immer einfach, denn es gab nur eine Mehrheit von einer Stimme und die Grünen erlebten die SPD als unzuverlässig – so die Berichte.
Streit gab es auch, als 1997 Oberkreisdirektor Hüttemann in Ruhestand ging. Rot – Grün wollte die Doppelspitze bis 1999 beibehalten, während die CDU schon direkt Günter Schuhmacher (CDU) als hauptamtlichen Landrat wollte. Rot-Grün hielt und Lukas blieb Landrat.
In einer Kreis – Mitgliederversammlung im März waren mit Gisela Nacken, Gerd Mai und Christa Nickels gleich drei prominente Landes – und Bundespolitiker zu Gast.
Im Juni 97 wurde Annemarie Frage –Münch (SPD) als Nachfolgerin von Herrn Hüttemann als Kreisdirektorin und mit Manfred Beck ein Grüner als Jugenddezernent gewählt. 
Es wurden auch die vertraglichen Grundlagen für die Biostation Nideggen gelegt!
Nachdem Cato Hilfert im Sommer 97 zweiter stellvertretender Landrat wurde, wählte die Kreisfraktion Oliver Krischer zum neuen Fraktionsvorsitzenden.

1998: Der Computer-Skandal machte Düren unschön bekannt. Der Focus berichtet über „Filz der üblen Art“, nachdem eine SPD Stadträtin Meier-Grass dem eigenen Fraktionsvorsitzenden Herman Schroeders die Staatsanwaltschaft auf den Hals geschickt hatte. Es ging um die Lieferung von 95 Computern einer Firma, die Schroeders Sohn gehörte, an die Stadt. Heidi Meier-Grass verlies später die SPD und gründete die Bürger für Düren, in der auch heute noch v.a. ehemalige Sozialdemokraten aktiv sind.

1999: Die Grünen zogen mit Verena Schloemer und Bruno Voß wieder in den Rat ein. Bernd Föllmer hatte zuvor seinen Rückzug aus der Politik beschlossen. Die Spitzenkandidaten Verena Schloemer und Bruno Voß beschloßen, auch die Büroorganisation völlig neu zu gestalten und teilen der Fraktionssekretärin mit, dass das Arbeitsverhältnis nach der Wahl nicht verlängert wird. Neue Fraktionsvorsitzende wurde die Spitzenkandidatin Verena Schloemer. Stellvertreter wurde Bruno Voß. Nun hatte die CDU die absolute Mehrheit – und nutzt diese ebenso aus, wie zuvor die Sozialdemokraten. Der sachkundige Bürger Georg Schmitz unterstütze zunächst ehrenamtlich im Büro und wurde dann gefragt, ob er in Teilzeit Fraktionsgeschäftsführer machen möchte. Er begann zum 1.1.2000 auf Honorarbasis und betreut seitdem das Fraktionsbüro und er baute erstmals einen Internetauftritt auf – den er bis heute mit Leidenschaft pflegt.

2004: Das bewährte Duo machte für die Grünen weiter, ergänzt um Carmen Heller Macherey. Wir waren nun wieder zu dritt und haben nur knapp den 4. Sitz verpasst. Die CDU hatte weiter eine eigene Mehrheit.

2009: Die CDU musste sich nach der Kommunalwahl erstmals einen Koalitionspartner suchen und wählt dazu die FDP. Neben den drei „alten Hasen“ zogen Gisela Huber und Georg Schmitz für die Grünen in den Rat ein. Ebenfalls 2009 wird Oliver Krischer vom OV Düren unser erster Grüner MDB aus dem Kreis Düren. 

Nov. 2011: Der „grüne“ Baudezernent – der zwischenzeitlich in die SPD eingetreten war, aber auch die Ziele der CDU unterstützte und zweimal als Dezernent wiedergewählt wurde, ging in den Ruhestand.

März 2012: Ein Teil der Geschichte der Grünen ist auch die Zusammenarbeit mit dem früheren Bürgermeister Jupp Vosen. Als er im März 2012 in einer Sonderratssitzung das Ehrenbürgerrecht erhielt, sprach die Fraktionsvorsitzende dieses Grußwort für Josef Vosen.

Lieber Jupp! Der Aufbruch der Grünen bei der Bundestagswahl 1983 und dann auch 1984 bei der Kommunalwahl in Düren hat Dich zum bisher einzigen sozialdemokratischen Bürgermeister dieser Stadt nach dem Krieg gemacht. Bis 1989 folgten dann bewegte Zeiten, in denen die Grünen oftmals ein recht komplizierter Partner waren. Ich habe zwar diese Zeit in Düren nicht selbst miterlebt, aber Bruno und Carmen gehören zu den Grünen der ersten Stunde. Die Kassen waren damals gut gefüllt, aus heutiger Sicht ein unvorstellbarer Reichtum. So wurde das Haus der Stadt auf den Weg gebracht und unsere beiden Gesamtschulen, denen du aufgeschlossen gegenüber standest, aber den örtlichen Schulkampf wolltest du anfangs nicht führen. Schulpolitisch war das aus heutiger Sicht eine der besten Entscheidungen in den letzten 25 Jahren, wie die Nachfrage deutlich zeigt. Du hast in dieser Zeit mit der knappen rot-grünen Mehrheit, aber auch nach 1989, als ihr ohne Grüne regieren konntet, immer einen Weg gefunden deine Mehrheiten zu sichern. Wenn es brenzlig wurde, fanden Sitzungen mit verkürzter Ladungsfrist statt, wohl wissend, dass Kandidaten der Gegenseite abwesend waren. Bekannt warst du auch für die vielen Dringlichkeitsentscheidungen. Wir danken Dir insbesondere für Deine besonnene Flüchtlingspolitik in den 90-er Jahren. Ob die Aufnahme der vielen Aussiedler aus Osteuropa, oder die zahlreichen Flüchtlinge insbesondere im Kosovokrieg, du bliebst immer geradlinig: keine Sammellager, sondern dezentrale Unterbringung! Ich erlebte Dich als ewigen Begleiter der rot-grünen Kreismehrheit von 1994-1999. In dieser Zeit haben wir gemeinsam für den Kreis viel auf den Weg gebracht.
Ob Beschäftigungsgesellschaften, Schuldenberatung, Drogenberatung oder die viel umstrittene Bekleidungspauschale, – das war eine bewegte spannende Zeit. In stundenlangen Nachtsitzungen diskutierten wir oftmals hitzig bis zum frühen Morgen. Doch was dann am Ende stand, wurde nicht mehr in Frage gestellt, wir konnten uns dank deiner Unterstützung immer auf die Zusagen verlassen. Als ich 1999 in den Stadtrat einzog, ging die Ära Jupp leider zu Ende. Schade, sonst würde heute eine Straßenbahn durch Düren fahren. Diese große Chance für diese Stadt ging mit dir! Herzlichen Glückwunsch und noch viele erfüllte Jahre. (Verena Schloemer Fraktionssprecherin)

Im März 2013 ging die neue Internetseite der Grünen online und viele alte Texte haben wir seitdem im System stehen gelassen. 2024 wurde auf die dritte Generation der Internetseiten umgestellt, aber wichtige Inhalte blieben weiter erhalten.

2014 gab es in Düren den politischen Wechsel. Unter dem Titel „AmpelPlus“ fanden sich Fraktionen „gegen die CDU“ zusammen. Die Koalition aus SPD, Grünen, FDP und Linken war bundesweit vermutlich einmalig, funktionierte aber gut, weil man gemeinsam Veränderung wollte. Diese Ratsperiode war ausnahmsweise 6 Jahre lang.

Im Herbst 2020 wurde wieder gewählt. Wir hatten ein super Ergebnis und unter dem Namen „Zukunft Düren“ bildete sich die Koalition aus SPD, Grünen, Bürger für Düren und Bunte Fraktion.
Zum 1.10.2022 gab es dann wieder einen grünen Dezernenten – das zweite mal in der Geschichte der Stadt. Christopher Löhr wurde Dezernent für Generationen und Demografie mit u.a. dem Jugendamt.


Die Chronik endet hier. Die Wahlergebnisse in Düren seit 1994 stehen auf https://www.dueren.de/verwaltung-politik/politik/wahlen/wahlergebnisse/

Link zu tollem Pressetext vom 16.1.2020!

Eine Recherche und Zusammenfassung von Fraktionsgeschäftsführer Georg Schmitz aus 2013 wurde Anfang 2020 und Anfang 2024 überarbeitet.