Lebensnetz Börde

Heute ist der Internationale Tag zur Erhaltung der Artenvielfalt. Auch in unserer Bördelandschaft können wir alle den beängstigenden Schwund der Insektenvielfalt beobachten. Das Projekt „Lebensnetz Börde“ soll eine umfassende Wiederherstellung und Vernetzung von Insektenlebensräumen in der Jülich-Zülpicher Börde schaffen. Mehr als 3,3 Millionen Euro über das Bundesprogramm Biologische Vielfalt tragen 75% der Kosten, der Kreis Düren übernimmt mit den anderen beteiligten Kreisen die weiteren Kosten.

Unser Grünes Kreistagsmitglied und erste stellvertretende Landrätin Astrid Hohn hielt bei der Fördermittelübergabe folgende Rede:

„Sehr geehrte Damen und Herren,

bitte gestatten Sie mir, dass ich es aufgrund der Tatsache, dass bereits viele Personen namentlich begrüßt worden sind, bei dieser kurzen Anrede bewenden lasse.

Lassen Sie mich aber – bevor ich auf die heutige Auftaktveranstaltung eingehe – die herzlichsten Grüße von Landrat Wolfgang Spelthahn übermitteln. Er bedankt sich für die freundliche Einladung und bedauert es sehr, nicht persönlich hier anwesend sein zu können. Aus der jahrelangen Zusammenarbeit mit ihm weiß ich, dass die Projekte der Biostation ihm immer sehr am Herzen liegen.
Umso mehr freue ich mich, dass ich dieses heutige Ereignis mit Ihnen allen begehen kann.

„Lebensnetz Börde“: Dieser Begriff ist Name und Programm zugleich.

Das Projekt „Lebensnetz Börde“ greift auf, was uns alle bewegt – nämlich den beängstigenden Schwund der Insektenvielfalt – auch in unserer Region, der Jülicher und Zülpicher Börde. Bereits vor einigen Jahren wurde diese katastrophale Entwicklung durch Krefelder Insektenkundler benannt. Alle Welt erschrak – aber: Was ist bisher geschehen?

Erfreulicherweise gibt es in dieser Region 3 Biologische Stationen, die sich auf den Weg gemacht haben, diesem Problem durch zahlreiche Projekte entgegenzutreten. Und glücklicherweise werden sie durch das Bundesamt für Naturschutz finanziell unterstützt.

Seit über 25 Jahren ist die Biologische Station im Kreis Düren aktiv. Und nicht zuletzt dank der guten Zusammenarbeit mit dem Kreis Düren, für den ich heute hier stehen darf, wurden bereits viele Projekte zum Schutz der Arten und der Lebensräume entwickelt und auf den Weg gebracht. Ich kann einfach nur sagen: Immer wieder, wenn ich einem solchen Projekt begegne, bin ich einfach nur begeistert.

Und deshalb freue ich mich, dass der Kreis Düren auch bei dem Projekt „Lebensnetz Börde“ nicht gezögert hat, für diese gute Idee eine finanzielle Förderung zuzusagen.

Dank der bereits in anderen Projekten bewiesenen erfolgreichen Zusammenarbeit der Biologischen Stationen der drei Landkreise: EU, REK und DN umfasst die Projektkulisse sagenhafte 125.000 Hektar Bördelandschaft. Mehr als die Hälfte davon liegt im Kreis Düren.

Es ist eine Herausforderung, in einem durch viele Akteure intensiv genutzten Raum Flächen für den Schutz der Insekten und somit auch der Feldvögel zu finden und zu optimieren. Auch der in dieser Region stattfindende Strukturwandel wird es aufgrund der vielfältigen Flächenkonkurrenzen nicht leichter machen.

Um erfolgreich zu sein, ist jedoch nicht nur das Zusammenwirken mit dem Kreis Düren und den anderen Kreisen, sondern zugleich mit weiteren FlächeneigentümerInnen und -nutzerInnen wie der Landwirtschaft, der Jägerschaft, den Wasserverbänden, weiteren Unternehmen und sonstigen Verbänden notwendig. Hierbei spielen auch die Kommunen und die Menschen in der Region eine wichtige Rolle.

Der Kreis Düren ist bestrebt, nicht nur monetär zum Erfolg dieses Projektes beizutragen, sondern er wird sich auch darüber hinaus unterstützend einbringen, beispielsweise mit der zur Verfügungstellung von kreiseigenen Flächen.

Ich schaue – so wie die ProjektträgerInnen auch – mit Optimismus auf das Projekt: Bei einer Projektlaufzeit von 6 Jahren (also bis 2028) wird es sicherlich gelingen, viele Menschen aus der Region zu motivieren, sich dem Schutz der Insektenvielfalt anzuschließen.

Ich glaube, wir haben angesichts der überaus kompetenten ProjektträgerInnen heute allen Grund zu einer positiven Zukunftsvision, die sich mit Sicherheit nicht als Illusion herausstellen wird:

Wenn jede Bördekommune ihr Bestes gibt und sich aktiv einbringt, werden wir am Ende des Projektes einen bunten, blütenreichen Biotopverbund haben, der sowohl den Insekten und Feldvögeln neue Lebensräume bieten und auch uns Menschen viel Freude bereiten wird.

Und für all die Mühe, für all die guten Ideen danke ich allen Beteiligten – auch im Namen von LR Wolfgang Spelthahn – von ganzem Herzen und wünsche Ihnen weiterhin viel Erfolg.“