Sachstand Bahnhof Düren – „Schöner Ankommen in NRW“

Wir berichten zum Thema Bahnhof, indem wir euch hier eine Mitteilungsvorlage der Stadt Düren aus dem Stadtrat einstellen:

Nordrhein-Westfalen unterstützt die Sanierung von Bahnhofsgebäuden, um sie attraktiver zu gestalten. Die Landesregierung hat dazu eine Initiative namens „Schöner Ankommen in NRW“ ins Leben gerufen, die in Zusammenarbeit mit der Deutschen Bahn und den Kommunen umgesetzt wird.

Das Programm unterstützt finanziell bei der Sanierung von Empfangsgebäuden und Vorplätzen an Bahnhöfen. Es soll den Leerstand verringern, die Attraktivität steigern und wichtige Aspekte des Denkmalschutzes wahren. Das Förderangebot umfasst sowohl konzeptionelle/planerische als auch investive Unterstützung und ist mit Förderprogrammen des Bundes kombinierbar.

Die Förderung des Landes erfolgt im Rahmen der Städtebauförderung über die jeweiligen Kommunen. Als Ansprechpartner für Städte und Gemeinden steht die gemeinsame Tochtergesellschaft des Landes NRW und der DB, die Bahnflächenentwicklungsgesellschaft (BEG), bereit.

Auch wenn in den vergangenen Jahren am Dürener Bahnhof bereits einige denkmalrelevante Bereiche instandgesetzt wurden, gibt es im und am Bahnhof Düren noch erheblichen Handlungsbedarf, insbesondere zu den Themenfeldern Sicherheit und Sauberkeit, Gebäudesanierung, Gebäudenutzung, Bahnhofstunnel und Bahnhofsumfeld. Zu diesen Themenfeldern ist die Verwaltung seit Jahren im Austausch mit der Bahn. Bereits 2017 und 2018 führte die Stadt Gespräche und unterbreitete ein Angebot, den Bahnhof zusammen mit dem Kreis zu erwerben, um die Missstände eigenständig beseitigen zu können. Leider blieben diese erfolglos.
Ab 2018, als die Idee des Innovationsquartiers Düren (IQD) im Zuge der Strukturwandelprozesse entstand, wurde immer deutlicher, dass es mittelfristig ein großes Qualitätsgefälle zwischen dem neuen Quartier und dem desolaten Bahnhofsgebäude geben würde.

Die    Stadt   wandte   sich   aktiv    an   das   Ministerium   für   Heimat,    Kommunales,   Bau   und Gleichberechtigung, das für das IQD förderzuständig ist und gab somit einen zusätzlichen Impuls für das Land, diese außergewöhnliche Förderkulisse „Schöner Ankommen in NRW“ zu schaffen, um dieses Problem zu lösen. Bereits in der Entstehung dieser neuen Förderkulisse ist die Verwaltung -auf das Land NRW und die Bahnflächenentwicklungsgesellschaft zugegangen, um gemeinsam Möglichkeiten und Chancen zur Verbesserung der Zustände des Bahnhofsgebäudes und des Bahnhofsumfelds zu besprechen. Diese Bemühungen haben sicherlich einen großen Anteil daran, dass der Dürener Bahnhof zu den ersten 20 Bahnhöfen in NRW gehört, die für die Förderung „Schöner Ankommen in NRW“ vorgesehen sind.

Zur Wahrung der sich aus dieser Förderkulisse ergebenden möglichen Chancen fand bereits am 10. Juni 2022 eine gemeinsame Begehung des Bahnhofsgebäudes und des Bahnhofsumfelds durch die Stadtverwaltung, die BEG, die DB Station & Service AG, NRW Urban und die städtische Wirtschaftsfördergesellschaft WIN.DN statt.

Im Anschluss an die Begehung gab es einen Austausch über die Ziele und Möglichkeiten des Förderprogramms, die Stärken, Schwächen, Risiken und Chancen des Dürener Bahnhofs sowie über mögliche Verfahrensschritte zur gemeinsamen Verbesserung der Gesamtsituation. Begonnen werden soll zunächst mit dem Bahnhofsgebäude.

In zwei weiteren gemeinsamen Workshops am 25. August und am 09. November 2022 haben sich die genannten beteiligten Akteure über grundsätzliche Zielsetzungen und Planungsziele zum Bahnhofsgebäude verständigt. Angestrebt wird:

  1. Gesamthaftes Sanierungs- und Umbaukonzept für das stadtprägende Bahnhofsgebäude
  2. Denkmalgerechte Sanierung der Fassaden und Dächer sowie Öffnung zum Vorplatz
  3. Denkmalgerechte Wiederherstellung der Empfangshalle
  4. Optimierung der Zugangssituation zum Bahnsteigtunnel
  5. Schaffung von Sichtbeziehungen und Rückbau von Angsträumen
  6. Denkmalgerechte Gestaltung Bahnsteigdach und Vorplatzsituation Mitte
  7. Wiedernutzung aller Nutzflächen

Die Ergebnisse der Workshops wurden aufgearbeitet und in einer gemeinsamen ersten Förderkonferenz der Bezirksregierung Köln im Januar 2023 vorgestellt. Dieser Entwurf bildet die Grundlage für die daraufhin von der Bahn beauftragten detaillierteren Gebäudeplanungen und eine erste Kostenabschätzung. Die Ergebnisse der Planungen könnten bereits im Herbst 2023 vorliegen. Im nächsten Schritt werden die ermittelten Kostenschätzungen sowohl von der Bahn als auch seitens der Stadt auf Plausibilität geprüft. Sobald eine plausible Kostenschätzung vorliegt, ist eine zweite Förderkonferenz mit der Bezirksregierung zur förderrechtlichen Beratung vorgesehen. In dieser zweiten Förderkonferenz werden alle Kosten den jeweiligen vorteilhaften Förderprogrammen zugeordnet, entweder dem „Schöner Ankommen in NRW“-Programm oder Bundesprogrammen wie z.B. dem Bundesprogramm SV 59 – Empfangsgebäude (Bund), Konjunkturprogramm Handwerker (Bund) oder Klimaschutzprogramm – KSP – (Bund), und gegebenenfalls auch kombiniert.

Auf dieser Grundlage kann die Stadt dann – positive Beschlüsse der zuständigen Gremien vorausgesetzt – die geeigneten Förderanträge stellen und die notwendigen vertraglichen Vereinbarungen mit der Bahn und der Bahnentwicklungsgesellschaft vorbereiten.

Kommentar: Wir Grüne begrüßen sehr, dass so langsam „Licht am Ende der Tunnels“ zu sehen ist. Der Bahnhof muss dringend saniert werden und wieder eine erste Adresse für die Ankunft in Düren sein. Gut ist auch, dass die von uns mehrfach geforderte Ordnungspartnerschaft in den nächsten Tagen endlich unterschrieben wird und dann zeitnah mehr Kontrollen im Bahnhof erfolgen werden.   
Allerdings ist bedauerlich und unverständlich, dass der Eigentümer DB immer nur etwas am  Gebäude macht, wenn es Fördergelder gibt.