Wenige PV-Anlagen in Jülich

Trotz Klimawandel und Energiekrise gibt es nur wenige Photovoltaikanlagen auf öffentlichen Dächern in Jülich

War in der Vergangenheit der Klimawandel das Hauptargument für Photovoltaik auf Dächern, ist mit der aktuellen Energiekrise ein neues, schwerwiegendes Argument hinzugekommen. Forschung und Wissenschaft sind sich einig, dass zukünftig jede sinnvoll nutzbare Dachfläche mit Photovoltaik (PV-Anlagen) ausgestattet werden muss.

In Jülich gibt es viel zu wenig öffentlichen Gebäude, die bereits eine PV-Anlage haben. Wir, die grüne Fraktion im Stadtrat, sind der Meinung, dass die Stadt Jülich zu wenig unternimmt um dieses zeitnah zu ändern.

Wir haben im Planungs-, Umwelt- und Bauausschuss (PUB) einen Antrag zur Klärung der noch offenen Punkte bis zur nächsten Sitzungsrunde eingebracht. Ein Punkt ist die Frage, wer die PV-Anlagen betreiben soll, z. B. die Stadtwerke oder externe Dienstleister. Auch soll geprüft werden, ob vorhandene PV-Anlagen ausgebaut und mit Batteriespeichern versehen werden können. Dies wäre der schnellste Weg, um die Energieleistung zu erhöhen. Diese beiden Punkte wurden einstimmig angenommen. Der Punkt, die seit langem geplante Überarbeitung der Denkmalbereichssatzung jetzt anzugehen, sodass auch hier demnächst PV-Anlagen angebracht werden können (zumindest auf den rückwärtigen Dächern), wurde mehrheitlich abgelehnt.

Die Antwort auf unsere gleichzeitig gestellte Anfrage, welche Dächer von der Verwaltung bereits auf ihre Eignung für PV-Anlagen geprüft wurden und welche Ergebnisse die Prüfung im Einzelnen ergeben hat, ist aus Sicht der Grünen „unbefriedigend“, so die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Christine Klein in der Sitzung. Nur bei Schulgebäuden ist eine entsprechende Prüfung erfolgt. Die Ergebnisse im Einzelnen wurden nicht vorgelegt. Problem ist dabei, dass bei den alten Gebäuden oft statische Probleme der Installation von PV-Anlagen entgegenstehen.      

Gerade deshalb muss die Stadt Jülich deutlich aktiver werden und bei neuen Dächern beispielsweise der Feuerwehrgerätehäuser endlich ein Betreibermodell vorlegen.

In einem weiteren angenommenen Antrag haben wir uns für mehr Unterstützung der Bevölkerung durch Beratung und Öffentlichkeitsarbeit eingesetzt. Es soll jetzt geprüft werden, ob in Jülich ein Energieberatungsstützpunkt der Verbraucherzentrale eingerichtet werden kann. Wir, die grüne Fraktion im Stadtrat, bleiben an diesem Thema dran, um gemeinsam die Stadt Jülich beim Klimaschutz und in der Energiekrise voranzubringen.

Bild: Schulzentrum (Quelle Stadtwerke Jülich)