Miteinander statt Gegeneinader im Verkehr!

Zum Leserbrief von Bernd Oberndorff aus Nideggen in der Ausgabe DN/DZ vom 5. schreibt Stadtratsmitglied Georg Schmitz:

Es ist schon erstaunlich, wie vehement Herr Oberndorff seinen „Kampf“ gegen die Dürener Radfahrinitiative führt. Einige Dinge möchte ich einordnen:
Wenn Radfahrende trotz vorhandenem Radwegen auf dem Bürgersteig fahren, ist das nicht gut, denn Fußgänger*innen sollen auch sichere Räume haben.
Aber es zeigt, dass sich viele Menschen auf dem Rad auf den derzeitigen Radverkehrsanlagen nicht sicher fühlen oder aber die Regeln gar nicht kennen. Deshalb unterstreicht die Erkenntnis die Notwendigkeit, endlich sichere und komfortable Radverkehrsanlagen anzubieten. Wenn es gute Möglichkeiten gäbe, bräuchte niemand mehr gegen Regeln verstoßen!

Es ist gut, dass die Bürgerinitiative ProRad auf diese Probleme hinweist.
Alleine die Bezeichnung Kampfradfahrer im Leserbrief zeigt, dass der Herr wenig Verständnis für die Belange des Radverkehrs hat. In einem Punkt hat der Herr Recht:
Wenn alle §1 StVO berücksichtigen würden, wäre schon viel gewonnen.
Dies gilt deshalb aber ganz besonders für die Verkehrsmittel (Fahrer*innen) von denen die größte Gefahr ausgeht, weil diese schnell fahren und viel Masse haben! Auch Kraftfahrer*innen machen Fehler, fahren immer öfter über Rot oder missachten Stoppschilder. Tote und Schwerverletzte gibt es bei Unfällen i.d.R. durch Fehler des motorisierten Verkehrs. Deshalb mein Fazit:
1.) Wir brauchen mehr Miteinander statt solch ein Gegeneinander wie bei Herrn Oberndorf! 
2.) Wir brauchen endlich eine sichere Infrastruktur, auf der man auch Kinder mit dem Rad zur Schule fahren lassen kann. Hier sind 50 Jahre nachzuholen, in denen das Auto absolut im Fokus stand. Der Straßenraum muss deshalb neu aufgeteilt werden. Sicherheit des Verkehrs geht auch gemäß der Regelwerke immer vor Leistungsfähigkeit.  
3.) Wir brauchen mehr Kommunikation zum Thema Sicherheit und umweltfreundliche Mobilität.

Wir werden als Koalition Zukunft Düren weiter alles daran setzen, den Straßenverkehr sicherer zu machen und außerdem Fußverkehr und Radverkehr auch komfortabler zu machen, denn das sind die Stützen der Verkehrswende. Wir alle wollen und sollen mobil blieben – aber dabei die Umwelt und unsere Mitmenschen so wenig wie möglich beeinträchtigen!
Deshalb freuen wir uns, dass es in Kürze einen weiteren Austausch zwischen Politik und Bürgerinitiative geben wird, in dem wir aktuelle und zukünftige Projekte diskutieren werden.
PS: Das Schild „Radfahrer absteigen“ scheint bei Baufirmen in Düren besonders beliebt zu sein. Wir haben noch nie ein Schild gesehen, „Autofahrer aussteigen“ :-). Das Schild sollte es eigentlich nicht mehr geben! Über die moderne und fahrradfreundliche Baustellenbeschilderung sind wir mit der Verwaltung deshalb im Austausch.