EndArt soll erhalten bleiben

Gemeinsame Erklärung der Vorsitzenden des Kulturausschusses und des Kulturdezernenten der Stadt Düren zur EndArt.

 

Die EndArt gehört zu Düren und bedeutet für viele Menschen Erinnerung, Nachtleben und gemeinsam verbrachte Freizeit. Das Konzept der EndArt hat immer gut funktioniert, was die hohen Besucherzahlen vor der Pandemie eindrucksvoll belegen. In der Pandemie waren Party- und Tanzveranstaltungen bisher über mehrere Monate verboten. Dafür kann die EndArt nichts. Unverschuldet ist sie in eine wirtschaftlich extrem schwierige Lage geraten.

Wenn die Stadt Düren kann, muss sie hier helfen. Das sehen auch wir so. Deshalb würden auch wir die EndArt gerne erhalten. Zu möglichen Ansätzen einer wirtschaftlichen Absicherung der EndArt haben in den letzten anderthalb Jahren viele Gespräche mit der Geschäftsführung der EndArt stattgefunden. Bürgermeister, Fraktionsvorsitzende, Ratsmitglieder, die Amtsleitungen von Düren Kultur, Jugendamt, Rechnungsprüfungsamt und die Geschäftsführung unserer Wirtschaftsförderungsgesellschaft WIN.DN boten ihre Hilfe an. Es blieb nicht bei Gesprächen. Der Rat der Stadt Düren stellte der EndArt im letzten Jahr 30.000 Euro zur Verfügung. Auch die Sparkassenstiftung förderte die EndArt mit 11.400 Euro. Wir hatten im letzten Jahr die sichere Erwartung, dass die EndArt mit dieser finanziellen Förderung ihre Türen wieder öffnen und Veranstaltungen durchführen würde, denn die Corona-Regeln ließen das über einen längeren Zeitraum zu.

Leider zeigte die EndArt dazu keinerlei Aktivitäten. Vor einigen Wochen forderte die EndArt von der Stadt Düren immense Zuschüsse von jährlich rund 175.000 Euro. Auch nicht annäherungsweise steht im städtischen Haushalt ein Betrag in dieser Höhe zur Verfügung. Selbst wenn wir das Geld hätten, dürften wir es der EndArt nicht geben. Die entscheidende Frage lautet dabei, ob die EndArt hauptsächlich kulturelle Veranstaltungen durchführt. Nur dann wäre eine Förderung als Kulturbetrieb möglich. Leider mussten wir feststellen, dass die EndArt hauptsächlich Partyveranstaltungen durchführt. Auch wenn umgangssprachlich solche Veranstaltungen zur Jugendkultur gehören, arbeitet die EndArt damit im förderrechtlichen Sinne nicht kulturell sondern überwiegend gewerblich. Dafür dürfen wir keine Zuschüsse zahlen. Das wäre ein reines Geldgeschenk, auf das andere Veranstalter von Freizeitaktivitäten den selben Anspruch anmelden könnten.

Das Angebot, zur Erleichterung eines Neustarts zunächst für einzelne Kulturprojekte eine Förderung zu erhalten, lehnte die EndArt ab. Wir verstehen nicht, dass die EndArt keine Aktivitäten zur Öffnung ihrer Räume zeigt. Alle Gastronomiebetriebe unserer Stadt kämpfen ohne städtische Zuschüsse seit zwei Jahren bewundernswert um ihre Existenz. Sie müssen Kredite bezahlen, neues Personal finden und mit den steigenden Kosten für Energie und Waren zurechtkommen. Bevor die EndArt Zuschüsse verlangt, müsste sie sich zunächst einmal selbst helfen. Seit dem 4. März 2022 sind Party- und Tanzveranstaltungen wieder erlaubt. Erfahrungen anderer Städte zeigen, dass gerade jüngere Menschen Freizeitangebote gerne annehmen und große Sehnsucht nach derartigen Veranstaltungen haben. Bestimmt fänden sich viele Freiwillige, die die EndArt dabei durch ihre Mitarbeit oder auch durch Spenden unterstützen würden. Ein solches Zeichen der Solidarität wäre in jedem Fall hilfreicher als eine Demonstration gegen Rat und Verwaltung der Stadt Düren, die die Forderungen der EndArt aus den genannten Gründen gar nicht erfüllen können.

Einen städtischen Zuschuss können wir der EndArt für ihren Betrieb nicht geben. Möglich wäre aber die Förderung einzelner Projekte. Wir nehmen gerne Vorschläge der EndArt entgegen. Dazu brauchen wir konkrete Beschreibungen, wie und wann Projekte ablaufen sollen, wer sie durchführt, welches Ziel und welche Zielgruppe sie haben und wie sie finanziert werden.

Verena Schloemer, Vorsitzende des Kulturausschusses der Stadt Düren
Frank Peter Ullrich, Bürgermeister und Kulturdezernent der Stadt Düren

 

Nachtrag: Grüne und SPD sind seit 20 Jahren Fürsprecher der EndArt. Zuschüsse, die es früher (bei etwas anderem Konzept) gab, wurden von der CDU (vor 2014) gestrichen. Während der Corona Pandemie haben wir alles daran gesetzt, die Freizeiteinrichtung in Düren zu erhalten, wie oben dargestellt. Von der fehlenden Kooperationsbereitschaft der EndArt und dem aktuellen Vorgehen mit einer Petition und einem Video, welches die Fakten nicht richtig darstellt, sind wir sehr enttäuscht. Eine umfangreiche Chronik der Abläufe wird derzeit erstellt! Nachfolgend schonmal eine kleine Auswahl älterer Texte:

Endart soll erhalten bleiben! | Kreisverband Düren (gruene-dueren.de)

Erhalt der Endart + aktuelle Fraktionsarbeit | Kreisverband Düren (gruene-dueren.de)

SPD-Fraktion und Bündnis 90 Die Grünen in Düren unterstützen die Endart – SPD Düren (spd-dn.de)

Düren: Grüne sauer über Kritik an der Endart (aachener-zeitung.de)

Aktueller Pressebericht mit Sichtweise der EndArt