Weiterhin kostenfreies Parken für Elektrofahrzeuge in Düren

Die Stadt Düren wird in Anlehnung an das Elektromobilitätsgesetz das Parken für Elektrofahrzeuge bis zur Höchstparkdauer der jeweiligen Stellplätze weiterhin bis 2024 kostenfrei machen.


Dies ist Bestandteil eines Vergleiches der Stadt, der Bezirksregierung und der Deutschen Umwelthilfe (DUH) in einem älteren Gerichtsverfahren und wird deshalb wohl auch in den Gremien jetzt so entschieden werden. Das Kennzeichen E soll als Kriterium gelten.

Durch Kennzeichnung an den Parkscheinautomaten wurde bei der Einführung im Jahr 2018 der Aufwand gering gehalten und zusätzliche Schilder konnten so vermieden werden.

Die Dürener Grünen begrüßten und begrüßen weiter diesen Schritt zur Förderung der Elektromobilität im Grundsatz.

Wir kritisieren aber gleichzeitig die Handhabung der E-Kennzeichen seitens der Bundesregierung. 

Geplant ist, dass weiterhin alle Fahrzeuge gratis parken können, die das Kennzeichen E haben. Dieses Kennzeichen wird nicht nur an batteriebetriebe Fahrzeuge vergeben, sondern auch an sog. Plugin-Hybride. Das sind Autos, die zusätzlich zum Verbrennungsmotor eine Batterie haben, die man auch extern laden kann. Gemäß Elektromobilitätsgesetz können Hybride das Zeichen E bekommen, wenn sie von außen zu laden sind und mind. 40km elektrisch fahren können. Bei vor 2018 zugelassenen Fahrzeugen reicht mindestens 30 km Reichweite.

Umweltverbände kritisieren, dass zu den förderungswürdigen Autos auch großvolumige Hybridfahrzeuge zählen, die die geforderte Reichweite im Elektrobetrieb zwar erfüllen, im Verbrenner-Modus aber viel Sprit verbrauchen. Oft werden diese als Dienstwagen verwendet und Händler berichten, dass das Ladekabel nach der Leasingzeit originalverpackt zurückgekommen ist. Hybride werden v.a. wegen einer günstigeren Besteuerung als Dienstwagen immer beliebter.

Wir müssen uns fragen, ob wir solche immer größeren Oberklassefahrzeuge dadurch auch fördern wollen?
Kann man es anderes differenzieren?

Ein Brief der Grünen Düren zum Thema ans Wirtschaftsministerium im Jahr 2018 brachte Ernüchterung.   
Man will da nichts ändern und somit gibt es für Kommunen keine anderen praktikable Regelungen, als die mit dem Kennzeichen E. Wir fordern die zukünftige Bundesregierung auf, nicht mehr kleine Batteriefahrzeuge mit den „fetten Plugin- Kisten“ in die gleiche Schublade zu stecken. Möglichst bald sollte eine differenziertere Kennzeichnung entwickelt werden, die auch passgenauere Konzepte der Kommunen ermöglicht. 

Beispiele: Auch spritschluckende Hybrid-Limousinen gehören dazu – wie beispielsweise der SUV „Mitsubishi Outlander PHEV“, der mit 203 PS Systemleistung im reinen Benzinbetrieb laut FAZ bis zu 9,5 Liter auf 100 Kilometer verbraucht. 

Auch ein Audi Q7 mit 2,4 Tonnen Gewicht und einem 258 PS starken Dreiliter-V6-Diesels und zusätzlich 128 PS starken Elektromotor erfüllt die Forderungen nach mind. 40km Reichweite und könnte ebenso gratis parken wie ein Porsche Cayenne E-Hybrid. Diese Fahrzeuge brauchen viel wertvollen Platz in unseren Innenstädten und sind nicht förderungswürdig.

Wir wissen, dass dies ein schwieriges Thema ist, denn es gibt auch vollelektrische Fahrzeuge, die viel zu groß für unsere Innenstädte gebaut werden. Trotzdem werden wir diese Anregung zwecks Prüfung in unsere überregionalen Fachgruppen geben.  

Gute Erläuterung der Regeln für ein E-Kennzeichen:
https://service.duesseldorf.de/suche/-/egov-bis-detail/dienstleistung/321/show


Plug-in-Hybrid: Nur eine Übergangslösung

Experten, wie etwa die Wissenschaftler des Fraunhofer-Instituts, sehen Plug-in-Hybride nicht als Zukunftstechnologie, sondern höchstens als Übergangslösung. Solange nicht alle Elektroautos mit der Reichweite von Verbrennern mithalten können und Akkus an der Ladesäule nicht innerhalb weniger Minuten aufgeladen sind, greifen viele lieber zu Plug-in-Hybriden statt zu reinen E-Autos.

Das wäre kein Problem, wenn die Fahrten mit dem Hybridfahrzeug auch größtenteils elektrisch zurückgelegt würden. Doch wie die BBC berichtete, werden Plug-in-Hybride in vielen Fällen nur selten oder gar nicht aufgeladen! Das Ladekabel liegt in vielen Autos originalverpackt im Kofferraum, und die Fahrzeuge fahren wie herkömmliche Autos mit Benzin. Damit sind sie auch genauso klimaschädlich – wenn nicht sogar schädlicher, weil auch die ungenutzten, schweren Batterien immer „mitgeschleppt“ werden müssen und damit den Spritverbrauch zusätzlich erhöhen. Besonders häufig komme dies bei Dienstwagen vor (und Unternehmen machen den Großteil der Käufer aus): Hier erhalten die Mitarbeiter in der Regel eine Tankkarte und haben deshalb kein Interesse, mit Strom zu fahren – den Sprit zahlt schließlich ohnehin die Firma. Großbritannien und die Niederlande fördern daher nur noch reine E-Autos

Dies ist ein Auszug aus:
https://utopia.de/ratgeber/plug-in-hybrid-elektroauto-mit-benzintank-umwelt-klima/

Mehr dazu:

https://utopia.de/studie-plug-in-hybride-co2-213731/

https://www.sueddeutsche.de/auto/plugin-hybrid-verbrauch-1.4678352

https://www.kfz-betrieb.vogel.de/staatlich-subventionierter-klimabetrug-kritik-an-plug-in-hybriden-nimmt-zu-a-972586/