Ordnungsamt auf dem Fahrrad

Bericht zu den Fahrrad – Streifen von Georg Schmitz: Neben bequemer Dienstkleidung, Dienstweste und Helm gehören Handy und mobiler Drucker zur Ausstattung. Auf 3 ausgearbeiteten Runden werden mehrmals die Woche in Zweier -Teams bekannte Punkte abgefahren, die öfters auffällig sind, aber zu Fuß schlecht abgearbeitet werden können.
Der Schwerpunkt liegt darauf, Fuß – und Radwege sowie Rettungszufahrten von Falschparkern freizuhalten. Aber im Rahmen der Möglichkeiten werden alle Verkehrsteilnehmer*innen auf Fehlverhalten hingewiesen. Fließenden Verkehr anhalten darf die Streife jedoch nicht, dies ist Aufgabe der Polizei.

Auf der Runde stellte das Team nicht nur Falschparker fest, die mehr oder weniger stark andere Verkehrsteilnehmer*innen behinderten, sondern notierte auch Mängel an Baustellen oder fehlerhafte bzw. unglückliche Beschilderungen.

Besonders deutlich war die Notwendigkeit von Kontrollen auch in Außenbezirken bei einem Fall in Gürzenich zu erkennen. Das Parken auf einem Fußweg zwang alle Fußgänger*innen dazu, die Fahrbahn zu nutzen.  Lediglich dieses kleine Mädchen zwängte sich lieber zwischen Auto und Privatgrundstück durch. Bilder sagen manchmal mehr als viele Worte 😊.

Exkurs: Seit 2014 gab es die Idee der Fahrradstreifen bei uns Grünen.  2016 stellten wir einen Antrag dazu. Darin hieß es: „Die Stadt Düren sucht aus dem Stamm der Überwachungskräfte Freiwillige, die die Tätigkeit tageweise mit Fahrrädern ausüben und beschafft für diese MitarbeiterInnen des Ordnungsamtes drei geeignete Dienstfahrräder. Eine umwelt – und klimafreundliche Verkehrspolitik beinhaltet zwingend eine Stärkung des Radverkehrsanteils in Düren. Dies ist als politisches Ziel über Parteigrenzen hinweg immer wieder benannt worden. Die Umfrage zum Fahrradklima in den deutschen Städten brachte für Düren eine sehr schlechte Note. Besonders wurde die fehlende Überwachung des Parkens auf Fuß – und Radwegen bemängelt. Auch die Arbeitsgemeinschaft Pro Rad, ein Zusammenschluss von verschiedenen Umwelt- und Verkehrsinitiativen, von Kirchenvertretern und Radgeschäften, sieht bei diesem Thema das größte Optimierungspotenzial in Düren ohne nennenswerte Kosten. Wenn MitarbeiterInnen des Ordnungsamtes selbst mit dem Rad in der Stadt unterwegs sind, erhoffen wir uns eine neue Sichtweise und eine stärkere Kontrolle von Verstößen, die dem Ziel der Radverkehrsförderung und der Verkehrssicherheit entgegenstehen.“


Als der Antrag damals gestellt wurde, waren keine vergleichbaren Projekte in kleinen und mittelgroßen Städten bekannt. Wir wollten Vorreiter werden! Das Ordnungsamt auf dem Fahrrad, das war nur aus Großstädten bekannt. Inzwischen wissen wir, dass sich zeitgleich auch andere Kommunen auf den Weg gemacht haben, z.B. die Stadt Worms, die wie Düren auch unter 100.000Einwohner hat.  (https://www.metropolnews.info/mp369662/worms-mobile-patrouille-in-der-innenstadt-neue-fahrrad-streife-des-ordnungsamtes-taeglich-auf-kontrolltour)

Im Herbst 2017 fuhren Mitarbeiter des Ordnungsamtes erstmals eine Woche lang mit Fahrrädern Streife, um Erfahrungen für ein Konzept zu entwickeln. Im Januar 2018 wurde von uns berichtet, dass man weiteres Personal einstellen soll, um die Fahrradstreife tatsächlich „auf die Straße zu bringen“:
(https://gruene-dueren.de/2018/01/haushaltsberatungen-in-dueren_12906.html )
Die Gelder für Anschaffungen wurden im Haushalt eingestellt.

Die Fahrradstreife wurde in diesem Frühjahr optimiert, insbesondere was die Routen und den Einsatz der Mitarbeiter/innen betrifft und ist nun noch präsenter und engagierter auf der Straße unterwegs.
Mit einem Pressetermin in diesem Sommer wurde das Konzept breiter bekannt gemacht.
Ich wünsche den Mitarbeiter*innen nun allzeit gute Fahrt und wenig Konflikte. Ich bin überzeugt, dass dies ein super Projekt ist, um die Verkehrssicherheit und Lebensqualität in Düren zu steigern.