Klimawette in Düren

Am Donnerstag, 19.8. war die Klimawette in Düren. In Düren begrüßte zunächst der Vorsitzende der Grünen und 3.stellvertretende Bürgermeister Georg Schmitz den Gast. Dabei sagte er:

Herzlich willkommen, Michael Bilharz vom Team Klimawette hier in Düren. Ich freue mich sehr, dass Sie Station in Düren machen und dass wir gemeinsam in Düren für mehr Klimaschutz werben können. Beim Klimaschutz rennt uns die Zeit davon. Die nächste Weltklimakonferenz in Glasgow ist schon in wenigen Monaten. Sie ist vermutlich unsere letzte Chance, die Welt noch auf den 1,5 Grad Pfad zu bringen und damit die Klimakrise einzudämmen.
Wieder wird vor allem über ferne Ziele gesprochen. Deutschland wird aber ohne weitergehende Maßnahmen bereits 2024 sein global verträgliches CO2-Budget aufgebraucht haben. Höchste Zeit, die Klimaschutzmaßnahmen endlich heute schon so zu gestalten, dass das Paris – Ziel auch wirklich erreicht wird. Diese Botschaft bringen Sie laut und glaubhaft mit der Klimawette nach Glasgow! Dafür sage ich herzlichen Dank.

Am 9. August wurde der jüngste Weltklimabericht öffentlich. Die Folgen der Erderwärmung werden immer klarer und der bisher angestrebte Klimaschutz reicht nicht aus: Das ist das Fazit des neuen Weltklimaberichts. Der Weltklimarat warnt in seinem neuen Sachstandsbericht vor einer deutlich rascheren globalen Erwärmung als bislang angenommen. Bereits 2030 droht eine Erderwärmung um 1,5 Grad – zehn Jahre früher als bisher prognostiziert.

Demnach wird es häufiger zu bisher selten auftretenden Wetterextremen kommen. Dieser Trend lässt sich laut den Autorinnen und Autoren auch nicht brechen, wenn der Temperaturanstieg auf 1,5 Grad begrenzt wird. Schlimme Hitzewellen, die bisher etwa alle 50 Jahre auftraten, werde es einmal pro Jahrzehnt geben. Tropenstürme würden stärker, Regen- und Schneefälle würden zunehmen. Es werde öfter zu Dürren kommen und Brände würden intensiver und länger dauern. Es ist also nicht die Frage, ob es wärmer wird, sondern nur, wie weit wir den Anstieg bremsen können, um etwas Zeit für Anpassungsmaßnahmen zu gewinnen. 

Sie wetten, dass sie bis zur nächsten Weltklimakonferenz im November in Glasgow mindestens eine Million Menschen gewinnen, die globale Verantwortung für besseren Klimaschutz nicht nur fordern, sondern glaubhaft und solidarisch mit dem eigenen Tun verbinden. Ich persönlich bin auch schon dabei. Ich habe mir auf Ihrer Webseite angesehen, was ich konkret tun kann und was das an CO 2 Einsparungen jeweils bringt und fand es super spannend. Es ist auch gut, dass Sie Gelder für Kompensationsmaßnahmen sammeln, denn wir müssen überall auf der Welt Klimaschutzmaßnahmen stützen. Dies darf aber nicht als Ausrede für eigenes Handeln gelten. Zumal die schrecklichen Hochwasserereignisse im Juli uns genauso wie Hitze und Waldbrände auf der ganzen Welt deutlich machen, dass sich jetzt etwas verändert – nicht erst in ferner Zukunft.

Wenn Sie nachher per Rad nach Aachen fahren, kommen Sie durch Eschweiler und Stolberg. Beide Städte sind stark vom Hochwasser betroffen worden und Reparaturen und Wiederaufbau werden teilweise Jahre dauern. Deshalb ist es nun neben Maßnahmen zum Schutz des Klimas auch wichtig, Maßnahmen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels zu ergreifen. Wir müssen weniger versiegeln und mehr Wasser in den Flächen halten (z.B. durch Dachbegrünungen), Bäche und Flüsse renaturieren und ihnen wieder mehr Raum geben. Ich hoffe, dass wirklich alle Menschen die Dringlichkeit nun erkannt haben. Ich freue mich nun sehr, wenn Sie uns allen Ihr Projekt etwas genauer vorstellen!

Heute handeln statt über morgen reden

Michael Bilharz erläuterte, worum es geht: Protestieren für besseren Klimaschutz und gleichzeitig CO2-Sparen: Wir bringen die Stimme von 1 Million Menschen und 1 Million Tonnen eingespartem CO2 zur nächsten Weltklimakonferenz nach Glasgow! Denn das 1,5-Grad-Ziel ist noch zu schaffen – gemeinsam. Wetten?!

Über die bundesweite Aktion „Die Klimawette“

Getragen wird die Klimawette vom Verein „3 fürs Klima“ (www.3fuersklima.de), welcher Menschen motiviert und unterstützt, das Paris-Ziel auf individueller Ebene heute schon zu erreichen. Die Vereinsmitglieder verpflichten sich zu einem klimaneutralen Leben und setzen dieses Ziel mit dem „Dreiklang fürs Klima“ um: Den eigenen CO2-Fußabdruck reduzieren, den Rest kompensieren und schließlich andere mitnehmen auf dem Weg zur klimaneutralen Gesellschaft, um so den persönlichen Handabdruck zu vergrößern. Der CO2-Avatar (https://co2avatar.org/co2avatar-app/climate-bet-welcome) ist eine open source Anwendung auf der sustainable data platform. Die App soll Klimaschutz für Bürger*innen, Kommunen, Verwaltung und Unternehmen messbar machen. Der CO2-Avatar wurde mit dem CO2COMPASS-Netzwerk (www.co2compass.org) entwickelt, das Kommunen dabei unterstützt, bis 2035 Klimaneutralität zu erreichen.

Schirmherr der Kampagne ist Prof. Dirk Messner, Präsident des Umweltbundesamtes. Dem Fachbeirat der KLIMAWETTE gehören an:

  • Prof. Christian Thorun (ConPolicy GmbH)
  • Marieluise Hoppenbrock (Senatsverwaltung Berlin)
  • Prof. Christian Berg (Deutsche Gesellschaft Club of Rome)
  • Gabriele C. Klug (Grüner Wirtschaftsdialog e.V.)
  • Prof. Rainer Grießhammer (Universität Freiburg)
  • Wolfgang Brückner (Carbonbay GmbH)
  • 30 Wettpat*innen haben durch einen zinslosen Kredit die Startfinanzierung gesichert. Außerdem kooperiert die KLIMAWETTE mit gemeinnützigen Kompensationsdienstleistern (myclimate, Klima-Kollekte, atmosfair, PRIMAKLIMA, Fairventures Worldwide, Compensators*), Ökostromanbietern (Greenpeace Energy, NATURSTROM AG, EWS Schönau, Bürgerwerke) und Ökobanken (GLS Bank, Triodos Bank, EthikBank, UmweltBank).

Die Aktion die Klimawette wird von zahlreichen Organisationen unterstützt: Klimaschutzinitiativen wie GermanZero, Parents und Omas for Future stehen ebenso auf der Liste wie kirchliche Organisationen (z.B. die ev. Landeskirche Sachsen) oder Unternehmensverbände wie Bundesverband Nachhaltige Wirtschaft oder die Stiftung Allianz für Entwicklung und Klima. Als Botschafterinnen und Botschafter finden sich auf der Startseite: Der Autor Eckart von Hirschhausen, der Meteorologe Sven Plöger, die Köchin Sarah Wiener u.a.m.

Mehr unter https://www.dieklimawette.de/

In Düren waren auch andere Gruppen eingeladen, den Besuch zu unterstützen und zu begleiten, aber es hatten sich nur ADFC, Nabu und die Grünen dazu gemeldet.

Der Bundestagskandidat der Grünen im Kreis Düren, Chris Andrä, freute sich sehr über den Besuch des Projektes in Düren und begleitete Michael Bilharz auf dem Fahrrad in Richtung Aachen.

Link zum Termin in Jülich