Rurufer schützen


Umwandlung des Ruruferbereichs nahe der alten Eisenbahnbrücke von Naturland in Bauland

Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen hat der Umwandlung der Fläche an der Gereonstraße nahe der alten Eisenbahnbrücke von Naturland in Bauland im Flächennutzungsplan bei der letzten Sitzung des Planung-Umwelt-Bauausschusses nicht zugestimmt. Dafür sehen wir folgende Gründe:

In den von der Statdtverwaltung vorgelegten Unterlagen wird die festgelegte Fläche neben der Rur als alternativlos für den geplanten Bau einer Halle für eine Spedition dargestellt. Mit dieser Lösung würden aber zum einen Naturschutz und Förderung des Radverkehrs erneut erschwert. Zum anderen befinden sich nur wenige Meter südlich ehemalige Rieselfelder. Diese Brachfläche sollte in jedem Fall als eine Alternative in Betracht gezogen werden. Möglicherweise ist es einfacher,  Naturland in der Ruraue in Gewerbefläche umzuwandeln. Aus Sicht der Grünen darf dies jedoch bei konstruktiver, zukunftsweisender Stadtentwicklung keine bestimmende Rolle spielen.

Bei der im geänderten Flächennutzungsplan vorgesehenen Fläche handelt es sich nicht, wie im Ausschuss behauptet, um eine verkommene Brachfläche. Bei Einbezug historischer Lagepläne wird deutlich, dass sich das bis ca. 1945 in der Nähe gelegene Fabrikgelände maximal im Bereich des heutigen Radweges oder knapp darüber hinaus befunden hat. Folglich handelt sich um echtes und vor allem schützenswertes Naturland. In seiner Stellungnahme äußert sich der NABU eindeutig negativ zu dem Vorhaben. Die Stellungnahme des NABU darf nicht – wie geschehen – bedenkenlos übergangen werden. Denn es handelt sich um Naturland, das das Zuhause von vielfältigen Tier- und Pflanzenarten ist.

Zum anderen verläuft ein Radweg über das Gelände: Der viel genutzte Bahnradweg würde künftig durch Schwerlastverkehr gekreuzt. Die Interessen der Fahrradfahrenden drohen zum wiederholten Male, missachtet zu werden. Erwähnenswert ist, dass keinerlei Stellungnahmen von zum Beispiel ProRad oder ADFC eingeholt wurden. Diese wären zumindest wünschenswert gewesen, um den Bedürfnissen aller Beteiligten gerecht zu werden.

Überdies fehlt bis jetzt die benötigte Genehmigung für die Einleitung von Niederschlagswasser von der neuen Gewerbefläche in die Rur. Vor einer Genehmigung sollten hier Bodenproben erfolgen, liegt das Gelände doch am Rande früherer Industrieanlagen.