Lebensrettende Maßnahmen in frostigen Nächten

Gerade in Facebook werden immer wieder – teils mit Hintergedanken – Fragen zum Thema Obdachlosigkeit gestellt. Gerne veröffentlichen wir hier diese Presseinformation der Stadt Düren im Original.

Einsatz für Obdachlose vom Sozialamt der Stadt und dem Medical Service NRW e.V.

Wenn die derzeit wieder steigenden Temperaturen die Situation der obdachlosen Menschen in Düren eine kleine Besserung bringen, dann beruhigt das auch den Sozialarbeiter im Sozialamt der Stadt, Abdulkader Albik, ein wenig. Gemeinsam mit ehrenamtlichen Mitarbeitern des Medical Service NRW e.V. hatte er noch am vergangenen Wochenende, bei eisigen Temperaturen, an verschiedenen Stellen im Stadtgebiet und in einigen Ortsteilen, Obdachlose aufgesucht, um sie zur Unterbringung in einer städtischen Unterkunft zu bewegen. Unterstützt wurden sie bei der Aktion vom Ersten Beigeordneten und Kämmerer der Stadt Düren, Thomas Hissel.

„Obdachlosigkeit bei Minusgraden ist lebensgefährlich“, sagt Abdulkader Albik. Aus diesem Grund bestreift das Sozialamt der Stadt Düren bei Frostnächten immer wieder das Stadtgebiet. Bei der jüngsten Aktion, die bis spät in der Nacht andauerte, sind acht Obdachlose angetroffen worden. „Nicht alle wollen in eine feste Unterkunft, aus ganz unterschiedlichen Gründen“, erzählt der Sozialarbeiter und ergänzt: „Aber wenn sie nicht zu uns kommen, dann kommen wir halt zu den Obdachlosen.“ Diejenigen, die eine Unterbringung verweigert haben, wurden mit warmen Decken, Klamotten, Schlafsäcken, Getränken und Essen versorgt.

Der Erste Beigeordnete und Sozialdezernent der Stadt, Thomas Hissel, begrüßt diese aufsuchende Straßensozialarbeit ausdrücklich. „Es gibt deutlich angenehmere Arbeitszeiten und auch deutlich angenehmere Temperaturen“, so Hissel mit Blick auf die Außentemperatur von -8 Grad am Wochenende. „Deshalb verdienen die Kollegen für ihre Arbeit Respekt und Anerkennung.“ Er selbst stattete dem Team einen abendlichen Besuch ab. Dabei hob Thomas Hissel auch die Leistung des Vereins Medical Service NRW hervor: „Ehrenamtlich in diesem Bereich zu arbeiten und seine Freizeit auch am Wochenende zu investieren ist schon stark. Das unterstützen wir gerne.“

Wer die Obdachlosen-Arbeit mit Spenden und Sachspenden unterstützen will, kann sich gerne an Abdulkader Albik unter Tel.: 02421 25-2749 oder per Mail a.albik@dueren.de wenden. Entgegengenommen werden Schlafsäcke, Klamotten, Lebensmitteln, Hygieneartikeln sowie Geldspenden.

Foto: Gemeinsam mit ehrenamtlichen Mitarbeitern des Medical Service NRW e.V. suchten Sozialdezernent Thomas Hissel (li.) und Abdulkader Albik (re.) vom Sozialamt der Stadt Obdachlose in Düren auf. Das Foto ist honorarfrei und zur redaktionellen Nutzung freigegeben. Stadt Düren, Pressestelle

Anmerkungen dazu: Auch wir Grüne danken allen Menschen, die sich für Obdachlose einsetzen, egal ob beruflich oder ehrenamtlich. Wir sind froh, dass v.a. durch unseren Einsatz der Streetworker bei der Stadt Düren aktiv ist. Diesen konnten wir durchsetzen, als die CDU sich damals so massiv für ein Alkoholverbot starkgemacht hatte. Da dadurch den betroffenen Menschen überhaupt nicht geholfen ist – sondern die Probleme nur verdrängt werden – haben wir zunächst in der Koalition und dann im Rat den Streetworker durchgesetzt.