Umweltverbände nehmen Stellung zur B399n

Diese gemeinsame Pressemitteilung von NABU Kreisverband Düren e.V., BUND Kreisgruppe Düren und VCD (Verkehrsclub Deutschland) geben wir gerne auch hier weiter:

Umweltverbände sprechen sich klar gegen eine neue Bundesstraße durch Düren aus! 

„Verschiedene Bürger haben die Umweltverbände in den letzten Wochen angesprochen, nachdem bekannt wurde, dass die B399n aus den jahrelang verstaubten Schubladen hervorgeholt wurde“, so Horst Malchow vom Naturschutzbund NABU

„Sie alle sind schockiert, dass der beliebte Rundweg um den Gürzenicher See durch die neue Straße massiv beeinträchtigt und der Wald zu großen Teilen abgeholzt würde. Sie wollten wissen, was man gegen diese Planung tun kann. Wir haben die Gründung einer Bürgerinitiative empfohlen und Signale erhalten, dass diese bald gegründet wird“.  Die Umweltverbände Naturschutzbund (NABU), Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) und der Verkehrsclub Deutschland (VCD) sprechen sich deshalb nochmals klar gegen den Bau einer neuen Bundesstraße B399n durch das Dürener Stadtzentrum aus. Sie weisen auf die Unsinnigkeit des Projektes in Zeiten der Verkehrswende  hin und lehnen die Straße nicht nur aus verkehrspolitischen Gründen, sondern auch aus naturschutzfachlicher Sicht ab.  

Ganz besonders herausragend ist für die Umweltverbände die Bedeutung der Ruraue und des Waldes am Gürzenicher Badesee. 

„Während wir seit Jahren zunehmend das Absterben von Bäumen in großem Stil beobachten müssen und die Menschen den Klimawandel vor der eigenen Haustüre spüren, würde hier intakte Natur zerstört“, so Alfred Schulte vom BUND. „Das lehnen wir ab und werden mit allen Möglichkeiten dagegen vorgehen“.  

Achim Schumacher vom NABU Kreisverband kritisiert besonders den Bau einer neuen Brücke über die Rur: „Es ist uns völlig unverständlich, wie man in ein solch empfindliches Schutzgebiet, das schon mehrfach belastet ist, noch eine weitere Verlärmung und Beeinträchtigung planen kann. Arten wie Wechselkröte, Eisvogel sowie Wasseramsel werden somit in ihrem Lebensraum nachhaltig gestört.“

„Alle Untersuchungen für das laufende Planfeststellungsverfahren sind veraltet und müssen nun nach über 10 Jahren komplett erneuert werden. Das betrifft nicht nur die Kartierung von schutzwürdigen Arten, sondern auch die verkehrlichen Aspekte, die durch eine B56n und die neuen Autobahnauffahrten Düren West und Düren Ost maßgeblich verändert wurden“, ergänzt Imke Grenzdörffer vom VCD. „Bis diese Straße genehmigungsfähig wird, wird es noch viele Jahre dauern. Wir raten der Stadt, nicht an einer solchen Planung zu kleben, sondern die Verkehrswende nun konsequent zu gestalten.“  Für Rückfragen: Achim Schumacher, NABU Kreisverband Düren e.V. (1. Vorsitzender)

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