Verkehrswende

Verwaltungsspitzen packen die Verkehrswende an, so der Titel einer NVR Pressemitteilung. Bei der 2. NVR-Dezernentenkonferenz steht die vernetzte Mobilität über kommunale Grenzen hinweg im Fokus. Konkrete Umsetzung muss nun folgen.

Düren/Köln. Über 70 Verwaltungsspitzen aus den Städten und Gemeinden der Region des Nahverkehrs Rheinland (NVR) nahmen jetzt an der 2. NVR-Dezernentenkonferenz in Düren teil. In dem als „Regionale Mobilitätsentwicklung im Rheinland“ bezeichneten Kooperationsprozess arbeiten die Kommunen und Kreise im NVR-Gebiet, die Verkehrsverbünde AVV und VRS, das „Zukunftsnetz Mobilität“ des Landes NRW und Institutionen gemeinsam an regional bedeutsamen Lösungsansätzen für eine zukunftsfähige Mobilität.

Die Teilnehmer waren sich einig, dass es in der Region einer Verkehrswende bedarf, um den Herausforderungen der Mobilität zukünftig gerecht zu werden. Professor Felix Huber, Leiter des Lehr- und Forschungsgebiets „Umweltverträgliche Infrastrukturplanung, Stadtbauwesen“ an der Bergischen Universität Wuppertal, stellte heraus, dass sich die Klimaziele der Kommunen, des Landes und des Bundes nur erreichen lassen, wenn der Verkehrssektor mit einbezogen werde. Und dazu reiche die Elektromobilität alleine nicht aus.

Das vom NVR erarbeitete Klimaschutzteilkonzept „Mobilität für das Rheinland“ hat hier einige wichtige Handlungsfelder identifiziert, die die Kommunen jetzt gemeinsam angehen wollen. Kommunen können im Klimaschutz positive Zeichen setzen, indem sie Städte nicht als Verkehrsräume, sondern als Lebensräume begreifen und Strukturen für eine zukunftsfähige Mobilität schaffen. Es bedarf eines kommunalen Planens und Handelns, das alle Verkehrsträger – von Bus und Bahn über attraktive Fahrrad- und Fußwege und Carsharing bis zu Fahrgemeinschaften – miteinander vernetzt. Das kommunale Mobilitätsmanagement leistet hierzu durch die Koordination der erforderlichen Planungs- und Abstimmungsprozesse einen wesentlichen Beitrag.

Interkommunale Plattform für Kommunikation und Kooperation
Wer eine zukunftsfähige Mobilitätsentwicklung gestalten will, muss über kommunale Grenzen hinausdenken. Nur die Sicht auf die Belange der eigenen Kommune greift immer öfter zu kurz. Viele Themen lassen sich nur gemeinsam sinnvoll angehen. Dazu gehört u.a. ein flächedeckendes System an Mobilstationen. Hier erhalten die Menschen durch die Verknüpfung der verschiedenen Verkehrsmittel an einem Ort Mobilitätsangebote, die zu einem multimodalen Mobilitätsverhalten einladen.

Die Teilnehmer waren sich darüber einig, gemeinsam Verkehrs- und Mobilitätslösungen voranzubringen, durch die den Menschen attraktive, vernetzte und effiziente Mobilitätsangebote zur Verfügung gestellt werden. „Die Mobilität ist ein entscheidender Faktor für die Weiterentwicklung des ländlichen Raumes. Wir benötigen innovative und nachhaltige Mobilitätslösungen, um die Attraktivität der Fläche zu bewahren und zu stärken“, so Dürens Landrat Wolfgang Spelthahn. Und NVR-Geschäftsführer Dr. Norbert Reinkober betonte: „Wir verstehen uns als Koordinator und übernehmen diese Aufgabe gerne.“ Der regionale Austausch wird von den Beteiligten themenspezifisch in Fachgruppen fortgeführt, welche von dem beim VRS angesiedelten Zukunftsnetz Mobilität und vom NVR begleitet werden.

Anbei finden Sie ein Bild der Konferenz zu Ihrer freien Verfügung (Quellenangabe: NVR). Am Rednerpult steht NVR-Geschäftsführer Dr. Norbert Reinkober.

Der Ortsverbandssprecher der Grünen, Georg Schmitz, wird nun beim Kreis Düren auf eine konkrete Arbeit in diesem Sinne drängen. „Denn egal ob die Reduzierung der Dienstfahrzeuge zugunsten eines CarSharing Konzeptes, oder ein Jobticket für die Kreisbeschäftigten, so richtig geht es da nicht voran“, so der Verkehrspolitiker.