Finnisage zur Ausstellung „Ruhe, aber nicht in Frieden“

Die Ausstellung „Ruhe, aber nicht in Frieden“ – Bilder aus dem Hambacher Forst von Hubert Perschke geht am Freitag, 12. Mai 2017, zu Ende. Die Jülicher Grünen und die Landtagsabgeordnete Gudrun Zentis laden zur Finissage um 18 Uhr ins Grüne Büro, Große Rurstraße in Jülich ein.

Ein kleines Programm rundet den Abschluss der Ausstellung ab.

Bei der Ausstellungseröffnung konnte der Fotograf Hubert Perschke nicht dabei sein. Am kommenden Freitag besteht jedoch die Möglichkeit mit ihm ins Gespräch zu kommen.

© Hubert Perschke

Weitere Informationen:

Die Ausstellung „Ruhe, aber nicht in Frieden“ befasst sich mit den Auswirkungen des Braunkohlentagebaus auf die Umwelt, die Natur und die Menschen. Im Hambacher Forst und was davon noch übrig ist, gibt es keine Ruhe solange bei RWE „die Zeichen der Zeit nicht erkannt werden“. Ein riesiger Wald wurde und wird immer noch für die Kohleförderung vernichtet. Um die 40.000 Menschen wurden im Laufe der Jahre umgesiedelt und mussten ihre gewohnte Umgebung, ihr zu Hause, ihr Dorf verlassen. Noch nicht mal die Verstorbenen haben ihre letzte Ruhe gefunden und werden auf andere Friedhöfe umgebettet. Seit im Frühjahr 2012 Umweltaktivisten Teile des Hambacher Forstes besetzen, wird der Konflikt, der auf dem Kohleabbau und der Zerstörung von Landschaft beruht, von einer breiteren Öffentlichkeit wahrgenommen.

Die Baumbesetzungen im noch verbliebenen Teil des Hambacher Waldes und die Aktivisten des Wiesencamps sind ein Teil des immer lauter werdenden Braunkohleprotests. Der an sich sachliche Konflikt wird personalisiert und reduziert: Auf der einen Seite stehen die Klimaaktivisten, denen kriminelles Handeln unterstellt wird, und auf der anderen Seite RWE mit dem Recht der Abbaugenehmigung. Das Ziel des Fotografen ist es, diesen Konflikt bildlich darzustellen und dem Betrachter die Möglichkeit zu geben, sich zu positionieren.

Hubert Perschke, Fotograf, Dipl. Sozialarbeiter und Dipl. Sozialwissenschaftler ist Jahrgang 1947 und verbrachte seine Kindheit in Hannover. 1967 bis 1978 lebte er im Ruhrgebiet. Hier begann er mit seinen ersten systematischen Fotoarbeiten zur Industrielandschaft und zu den Menschen des Ruhrgebiets. 1977 gewann er dann auch den 1. Preis des damaligen Ruhrlandmuseums. Beruflich bedingt siedelte er nach Köln um und lebt heute in Merzenich.

Für die Bewohner von Manheim, die am Rande des Tagebau Hambach lebten und zum größten Teil bereits dem Tagebau gewichen sind, verlegte er ein Bildband zu Manheim und seinen Bewohner, um die Erinnerungen an das Dorf wach zu halten. Aus den Fotos entstand eine Ausstellung, die im Februar 2014 im Landtag NRW zu sehen war.