Luft ist nicht prima!

„Luft ist prima“ – so titelt Radio Rur. Am 31.1.2017. heißt es da: „Die Luft im Kreis Düren ist sehr gut. Das geht aus Messwerten des Umweltbundesamtes für 2016 hervor.“ Dabei wurde stark verkürzt berichtet, nur weil die Stickstoffdioxidwerte in Titz niedrig waren.

„Luftqualität 2016: Stickstoffdioxid weiter Schadstoff Nummer 1“ – so heißt es hingegen in der Pressemittelung des Umweltbundesamtes, welche die aktuelle Berichterstattung ausgelöst hat. „Seit Jahrzehnten gefährdet Stickstoffdioxid unsere Gesundheit“, sagte Maria Krautzberger, Präsidentin des UBA. „Schuld sind in den Städten vor allem alte Diesel-Autos. Es kann aus Sicht des Gesundheitsschutzes nicht akzeptiert werden, dass die Kommunen keine Handhabe haben, um beispielsweise Dieselautos mit hohem Ausstoß aus den belasteten Innenstädten auszuschließen. Quelle

Nachdem Düren jahrelang einen der schlechtesten Werte dieses Schadstoffes in Deutschland hatte, ist nicht damit zu rechnen, dass dies plötzlich anders ist – nur weil Düren in den Veröffentlichungen für 2016 bisher nicht auftaucht“, so der Vorsitzende der Dürener Grünen, Georg Schmitz. Die Grünen haben das Landesamt LANUV gefragt und von der Pressesprecherin Birgit Kaiser de Garcia erfahren, dass bisher nur 1/3 der Luftwerte, nämlich von den kontinuierlichen Messungen, vorliegen. Die Werte der Dauermessstellen können erst im März veröffentlicht werden. „Da Düren 2015 extrem schlechte Werte hatte, ist nicht damit zu rechnen, dass es 2016 anders aussieht“, so das LANUV.

 

In Düren gibt es aktuell keine aufwendige Messung mittels Messstation, sondern nur zur weiteren Überwachung Passivsammler. Deshalb taucht Düren in Veröffentlichungen derzeit nicht auf. An etwa 85 Messorten in NRW, an denen keine feste Messstation zur Verfügung steht, werden Messungen mittels Passivsammlern vom PalmesTyp der Firma Passam AG nach DIN EN 16339 durchgeführt.

Die höchsten Stickstoffdioxid – Belastungen in NRW traten im Jahr 2015 in Düren an der Euskirchener Straße (61 µg/m³, Vorjahr 64 µg/m³) auf!   2016 wird sich das Problem nicht von alleine gelöst haben.

Mehr dazu auch hier. Alles zu dem Schadstoff (Link).

Es ist also dringend erforderlich, die Schlagzeile richtig zu stellen und über die Werte in Düren zu berichten. Wir Grüne sehen zwar, dass die B56n in einigen Jahren eine nennenswerte Entlastung bringen kann, aber es müssen dringend zusätzliche Maßnahmen ergriffen werden.

Alle Bemühungen, eine umweltfreundlichere Mobilität zu organisieren, werden jedoch von der Dürener CDU abgelehnt. Dies zeigte sich wieder gestern im Verkehrs – und Bauausschuss. Statt eines Citytickets zur Förderung des ÖPNV will die CDU Gratis parken in der Stadt. Wenn wir vorschlagen, dass das Ordnungsamt stärker sicherheitsrelevante Verstöße verfolgen soll und dass dazu auch zwei Dienstfahrräder gestellt werden sollen, wird dies ins Lächerliche gezogen. Man solle doch auf den beiden vorhandenen alten Fahrrädern fahren – ungeachtet von Körpergröße oder sonstigen speziellen Ansprüchen der Mitarbeiter. Diese extrem preiswerte Maßnahme der Radverkehrsförderung, MitarbeiterInnen des Ordnungsamtes auch auf dem Rad in den Dienst zu schicken, wird von der CDU abgelehnt. Auch über Fahrradabstellanlage Weierstraße, einen wichtigen Baustein der Radverkehrsförderung, zieht die CDU immer noch mit Häme her.

Bei kaum einem anderen Thema werden die Unterschiede zwischen AmpelPlus und CDU so deutlich wie bei der Mobilitätspolitik. Wir stehen für das Ziel, Mobilität umweltfreundlich und sozialverträglich zu ermöglichen – und lassen uns da von der CDU nicht „aus der Spur bringen“.

Bild unten: Beratungen im Fahrradforum