„Irrtum Tierversuch“

Am Donnerstag, 30.10.2014 fand die gut besuchte Diskussionsveranstaltung mit Claus Kronaus von Ärzte gegen Tierversuche e.V. und Oliver Krischer, Mitglied des Bundestags und stellv. Fraktionsvorsitzender der Grünen Bundestagsfraktion, organisiert vom Arbeitskreis Tierschutz des Kreisverbandes Düren, statt. Herr Kronaus ging in seiner beeindruckenden Präsentation, u.a. am Beispiel des Max-Planck-Instituts in Tübingen, auf das grauenvolle Leiden der Tiere in Versuchslaboren ein.

Irrtum Tierversuch 30.10.2014-3Im Anschluss daran gab es eine sehr angeregte Diskussion über Alternativen zu Tierversuchen sowie Möglichkeiten der gesetzlichen Regelung.

Ärzte gegen Tierversuche e.V. ist eine von den Interessen der Pharmaindustrie und der Universitäten unabhängige Organisation von Ärzten und im Gesundheitsbereich tätigen Wissenschaftlern, welche sich aus ethischen und medizinischen Gründen unter anderem die Abschaffung aller Tierversuche zum Ziel gesetzt hat. In Deutschland gibt es jährlich ca. 3,1 Mio. Tierversuche, die völlig unnötiges, qualvolles Leiden für die Tiere bedeuten.

In den letzten Jahrzehnten mussten immer wieder im Tierversuch geprüfte Medikamente vom Markt genommen werden, weil bei Patienten nicht vorhergesehene Nebenwirkungen, zum Teil mit Todesfolge, auftraten. Allein in Deutschland sterben jährlich etwa 58.000 Patienten durch Nebenwirkungen von Medikamenten und weitere Zigtausende tragen schwere Schäden davon – durch Arzneimittel, die zuvor ausgiebig an Tieren getestet wurden. Obwohl Tierversuche Medikamente keineswegs sicher machen, gelten sie immer noch als „Goldstandard“ in der Forschung. Tierversuchsprojekte werden pro Jahr mit Milliarden öffentlicher Gelder subventioniert, während moderne, tierversuchsfreie Studien kaum unterstützt werden.

Irrtum Tierversuch 30.10.2014-1Wie sinnvolle Forschung aussehen kann, zeigen verschiedenste tierversuchsfreie Forschungsmethoden, die in den letzten Jahren wesentlich weiterentwickelt werden konnten. So wurden im Bereich Zellkulturen und Mikrochips sowie Computersimulationen beträchtliche Fortschritte hinsichtlich der Effizienz, Sicherheit und Verlässlichkeit erzielt.

Claus Kronaus betonte immer wieder eindringlich die Sinnlosigkeit der Tierversuche und damit verbunden die Sinnlosigkeit des grauenvollen Leidens der Tiere. Gleichzeitig warnte er auch vor den Gefahren, die sich aus der fehlenden Übertragbarkeit der Versuchsergebnisse für uns Menschen ergeben.

Claus Kronaus und Oliver Krischer waren sich am Ende einig, dass das Ziel die Abschaffung aller Tierversuche sein muss, aber dass es bis dahin noch ein schwieriger Weg sein wird.

Der Arbeitskreis Tierschutz plant weitere Veranstaltungen zum Thema und wird sich weiterhin für die Abschaffung aller Tierversuche einsetzen. Wenn Sie Interesse an Informationen oder an der Mitarbeit im Arbeitskreis Tierschutz haben, melden Sie sich bitte zu den Geschäftszeiten dienstags, mittwochs und freitags zwischen 10.00 und 14.00 Uhr unter 02421 189277 an die Kreisgeschäftsstelle oder schreiben Sie eine Mail an kreisverband@gruene-dueren.de.Irrtum Tierversuch 30.10.2014-2