„Kultur im Blick“

Neben der etablierten Kultur in Düren (wie Hoesch-Museum, Theater und Konzerte im Haus der Stadt und anderswo…) gibt es noch andere Aspekte, die von uns z. T. im Stillen oder in der Abgeschiedenheit des Kulturausschusses besprochen, angeregt, vertagt und auf den Weg gebracht wurden und werden.  Ludger Dowe aus der Stadtratsfraktion hat einmal einige Beispiele zusammengefasst.

Aus der Arbeit im Kulturausschuss – nicht spektakulär, aber doch wichtig:
Der ehemalige Reformierte Friedhof an der Paradiesstrasse
Im November 2011 beantragten wir Grünen im Kulturausschuss einen Ortstermin auf  dem Gelände des ehemaligen Reformierten Friedhofs (er liegt hinter dem Verwaltungsgebäude des Schlachthofes). Hier hatten die Dürener Reformierten seit 1587 (!) ihre Toten begraben. Das Gelände war nach Anlage des Evang. Friedhofs an der Kölnstrasse 1904 der Stadt geschenkt worden mit der Auflage, es „…für ewige Zeit als gärtnerische öffentliche Anlage unter Ausschluß jeder profanen Nutzung … zu unterhalten“. Der Friedhof  mit der großen Denkmalanlage findet sich als Nr. 44 in der Denkmalliste der Stadt Düren.
Im Sommer 2012 fand dann mit allen Beteiligten der Ortstermin statt, die Notwendigkeit einer Renovierung wurde von niemandem gestritten. Dann hörte man – bis auf die Information, dass der DSB wieder die Pflege übernehmen werde – lange nichts mehr.  Auf die Frage unseres Ausschussmitgliedes im Kulturausschuss am 19. Nov. 2013 (zwei Jahre nach dem Antrag!) erklärte der Bürgermeister/Kulturdezernent, dass die Renovierung von der Viktor F. Rolffs-Stiftung finanziert werde. Eine geplante „Mitteilung“ zu Beginn der Sitzung war die erfreuliche  Tatsache für die Verwaltung/den Kulturdezernenten  offenbar nicht!!  Jetzt dürfen wir nur hoffen, dass die Anlage möglichst bald wieder in einen vernünftigen Stand gesetzt wird, und dass Besucher sie als „öffentliche Anlage“ besuchen können.  Die Geschichtswerkstatt hat in ihren SPUREN Nr. 17 vom August 2012 einen zweiseitigen Bericht über den ehemaligen Friedhof veröffentlicht. Der Text kann über das Büro der Grünen am Friedrich-Ebert-Platz angefordert werden.
Adenauerpark
Im Mai 2012 wird an der Ecke des Adenauerparks die historische Bronzetafel gestohlen. Im Herbst des Jahres feierte die CDU – ohne Beteiligung oder auch nur Information von Kulturausschuss oder Stadtrat – die Einweihung einer großen  stählernen „Adenauer-Skulptur“. Die Presse berichtete vom Protest von uns Dürener Grünen mit den ironischen Schildern. Die Eigenmächtigkeiten der CDU gingen weiter: Auf dem „nackten“ Findling am Park  (s. o.) wurde – ohne Erlaubnis oder Information des Bürgermeisters und des Dürener Service-Betriebs (das bestätigte  BM Larue uns) eine große Tafel befestigt, auf der nur über die Adenauer-Skulptur informiert wurde.  Auf unseren Protest hin wurde in Zusammenarbeit mit der Denkmalpflege, dem Stadtarchiv und der Geschichtswerksstatt ein neuer Text erarbeitet, der auf den historischen Städt./kath. Friedhof hinweist.
„Kunst im öffentlichen Raum“
Nach Absetzung in der Kulturausschuss-Sitzung vom April 2013 wurde in der Septembersitzung von Dr. Alexandra Kollosa über „Kunst im öffentlichen Raum“ referiert. Im Zusammenhang mit der oben genannten Aktion im Adenauerpark soll daraus ein Gesamtkonzept zur Aufstellung von Kunstwerken, Denkmälern und Mahnmalen im Stadtgebiet erstellt werden.  Warten wir’s ab!!
„Bücherschränke“  in der InnenstadtBücherschrank
Etwas schneller scheint die Umsetzung des grünen Antrags auf Ausstellung von so genannten   „Bücherschränken“ zu erfolgen. Wir hatten in der März-Sitzung 2031  des Ausschusses beantragt, z. B. im Foyer des Bürgerbüros und am Wirteltorplatz solche Schränke aufzustellen. Hier sollen interessierte Menschen Bücher einstellen und im Gegenzug sollen Bücher kostenfrei entnommen werden können. Im September wurde der Antrag beschlossen, das Kulturamt ist mit der Umsetzung zunächst für das Bürgerbüro beauftragt.
Personelle Situation in der Denkmalpflege
Unser mehrfach geforderter Antrag auf Vortrag der Mitarbeiterin der Unteren Denkmalbehörde (Frau Kussinger-Stankovic ist seit Ausscheiden ihres Kollegen Pawliczek dort mit einer halben Stelle allein) wurde bis Ende des Jahres 2013 nicht umgesetzt.  Dafür gab es erfreulicherweise eine Stellenanzeige, in der  eine/n Denkmalpfleger/in im Umfang von 0,75  („29-31 Stunden“)  gesucht wird. Wir freuen uns darauf, dass in diesem nicht unwichtigen Bereich demnächst wieder intensiver gearbeitet werden kann – und auf die Vorstellung der Arbeit im Kulturausschuss!
Schaukästen am Zentralen Omnibus-Bahnhof (ZOB)
Seit dem Bau des Hauses der Stadt befindet sich an der Seite zur Josef-Schregel-Strasse ein dreiteiliger, doppelseitig zu benutzender Infoständer für das Haus der Stadt, die  Stadt- bücherei und das Multikulti-Jugendzentrum.  Ein trostlos leerer Eindruck seit langem – und schon mehrfach angesprochen! Kein Hinweis, kein Plakat, kein Foto – nichts! Der Leiter des Kulturbetriebs wurde von uns mit Foto vor einiger Zeit  nochmals informiert!!
„Engel der Kulturen“
An der Realisierung der Aktionen zum „Engel der Kulturen“ (von der Kirche St. Joachim über die DITIB-Moschee, den Platz der Synagoge, über Rathaus zur Christuskirche) haben sich auch Grüne beteiligt.- Wir begrüßen auch, dass im kommenden Jahr am Haus der Stadt ein ca. 1,5 m hohes „Engel der Kulturen“ aufgestellt werden wird.
5000, — € für freie Kulturarbeit
Im Zuge der Haushaltsberatungen für 2014 (siehe Bericht) ist es den grünen Ratsvertretern gelungen, einen – wenn auch erst einmal bescheidenen – Ansatz von 5000,–€ für die Arbeit von freien Kulturgruppen durchzusetzen!

Artikelbild: Adenauer im Park vor der Enthüllung, Bild rechts oben: Ein Beispiel – Bücherschrank, Foto unten: Figur vor der Musikschule

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