Pressemitteilung zum Thema Sekundarschule Gesamtschule

Die Jülicher Grünen haben sich mit ihrer Entscheidung für die Sekundarschule nicht gegen, sondern für eine zeitgemäße Form der Gesamtschule entschieden.

Jede Schulneugründung wird bei stetig abnehmenden Schülerzahlen zwangsläufig zu Lasten bestehender Schulen gehen. Zusätzlich zur demographischen Entwicklung, haben inzwischen besonders die Hauptschulen an gesellschaftlicher Akzeptanz verloren. Unter diesen Bedingungen war eine Veränderung des sogenannten dreigliedrigen Schulsystems erforderlich. Auch konservative Politiker haben diese Notwendigkeit erkannt, und die Gesamtschule als eine mögliche Alternative akzeptiert, solange die Schulform des Gymnasiums prinzipiell erhalten bleibt. In einem so nie dagewesenen parteiübergreifenden Konsens hat die Nordrhein Westfälische Landesregierung zusammen mit der Opposition diese Entwicklungen aufgenommen und das Konzept der Sekundarschule beschlossen. Es berücksichtigt alle oben beschriebenen Fakten, nimmt bewährte Konzepte der Gesamtschule auf und berücksichtigt moderne pädagogische Grundsätze. Es lässt aber auch stark am dreigliedrigen Schulsystem orientierte Schulkonzepte zu.

Die Hauptschulen werden mit den Realschulen zu einer Schulform zusammengefasst.

Gemeinsamer Unterricht bis zur sechsten Klasse erfüllt die Forderung nach längerem gemeinsamen lernen.

Um eine Konkurrenzsituation mit den bestehenden Gymnasien bewusst zu vermeiden, besitzt die Sekundarschule keine eigene Oberstufe, sondern sie wird verpflichtet mit bestehenden Gymnasien zu kooperieren. Wenn vor Ort verschiedene Angebote wie zum Beispiel Wirtschaftsgymnasien bestehen, bietet die Sekundarschule ihren Schülern damit ein breiteres Angebot als es das klassische Schulsystem bieten kann.

Bei vorhandenem Potential können Sekundarschulen auch zusätzlich zu bestehenden Haupt- und Realschulen gegründet werden.

Alle demographischen und strukturellen Probleme der Schullandschaft, die zur Entwicklung der Sekundarschule auf Landesebene geführt haben, trafen in gleicher Weise auch auf den Kreis Düren zu. Daher verwundert es nicht, dass der von allen Gemeinden gemeinsam verabschiedete Kreisschulentwicklungsplan hier die Sekundarschule als zeitgemäße Lösung vorschlägt.

Die Sekundarschule in Jülich orientiert sich am Konzept der Gesamtschule unter zusätzlicher Berücksichtigung neue pädagogische Erkenntnisse. Die Kooperation mit dem Wirtschaftsgymnasium am Berufskolleg sowie dem städtischen Gymnasium „Zitadelle“ bietet den Schülern vielfältige Möglichkeiten auf dem Weg zum Abitur.

Die Jülicher Grünen sehen in der Sekundarschule eine adäquate Antwort auf die derzeitige Entwicklung der Schullandschaft, die mit ihrer ursprünglichen Forderung nach einer Gesamtschule verträglich ist und Eltern wie Kindern größtmögliche Wahlfreiheit lässt.

Die Grünen bedauern es, dass das schulpolitische Einvernehmen derzeit so nachhaltig gestört  scheint, dass sogar der Klageweg beschritten werden soll. Im Interesse aller schulpolitischen Akteure (Kinder, Eltern und Lehrerschaft) sollte aber weiterhin das Gespräch gesucht werden, um für die  Zukunft Kooperationsformen zu erreichen – ob nun mit Sekundar- oder Gesamtschule.

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